Der Bahnhof Langen, wie er sich in den ersten Betriebsjahren präsentierte (Sammlung: Michael Laublättner)

Chronik der Arlbergbahn (1845-1884)

1845
01.01.1845

Postverbindung nach Ägypten/Indien

Die Engländer wollen die Postverbindung nach Ägypten/Indien verbessern und interessieren sich für einen schnellen Transportweg über den Arlberg.

1851
11.01.1851

Feldkircher Handelskammer

Die Feldkircher Handelskammer spricht sich beim Wiener Finanzministerium für den Bau einer Bahn über den Arlberg aus.

1864
01.01.1864

Eisenbahnverbindung Bodensee-Triest-Venedig

Das Wiener Handelsministerium schreibt an die Feldkircher Handelskammer wegen der großen Bedeutung einer Eisenbahnverbindung Bodensee-Triest-Venedig.

1865
09.04.1865

Vorkonzession

Carl Ganahl erhält eine Vorkonzession zum Bau einer Eisenbahn Innsbruck-Landeck und weiter Richtung Arlberg/Paznaun.

1867
01.12.1867

Reichsrat

Der Reichsrat diskutiert erstmals über ein Projekt „Arlbergbahn“.

1868
01.02.1868

Konzession

Bewerbung Carl Ganahls um die Konzession einer Bahnlinie Innsbruck-Bodensee.

1869
13.03.1869

Gesetzesentwurf

Handelsminister von Pleuer plädiert in einem Gesetzesentwurf für eine Linie Innsbruck-Schweiz.

29.04.1869

Rückzug

Rückzug der Gesetzesvorlage aus Finanzgründen.

10.05.1869

Spezialvorlage

Genehmigung einer Spezialvorlage zur Konzessionierung der Vorarlberger Bahn, die Strecke Innsbruck-Bludenz soll bald folgen.

1870
01.01.1870

Dt.-Dt.-Krieg

Einschränkungen im Handelsverkehr durch den Dt.-Dt.-Krieg machen das Fehlen einer Eisenbahnverbindung durch Vorarlberg sichtbar.

01.01.1870

Zahnradbahn

Diskussion um den Bau der Arlbergbahn als Zahnradbahn.

09.07.1870

Arlbergtunnel

Der Österreichische Architektenverein plädiert für den Bau eines tiefen Arlbergtunnels.

1871
09.07.1871

Projekt Innsbruck-Bludenz

Aufforderung des Handelsministeriums an die k.k. Generalinspektion der österr. Eisenbahnen zur Ausarbeitung eines Projekts Innsbruck-Bludenz.

1872
22.02.1872

Zweigleisiger Tunnel

Handelsministerium prüft das 1871 aufgegebene Projekt und entscheidet für einen zweigleisigen Tunnel.

22.03.1872

Ablehnung des Gesetzesentwurfs

Ablehnung des Gesetzesentwurfs (Handelsminister Bauhaus) über den Bau der Arlbergbahn auf Staatskosten.

1875
29.10.1875

Handelsminister von Chlumecky

Gesetzesentwurf durch Handelsminister von Chlumecky.

1876
01.07.1876

Petition

Ein Komitee um Carl Ganahl erreicht die Petition der Landtage von Tirol u. Vorarlberg, der Handelskammern Leoben, Klagenfurt und Innsbruck an die Regierungen zum Bau einer Bahn über den Arlberg.

1877
28.01.1877

Rückzug der Gesetzesvorlage

Rückzug der Gesetzesvorlage, W. v. Nördling bevorzugt günstigeres Projekt.

1879
26.05.1879

Dt. Zölle

Die Kärntner Handelskammer spricht sich für ein Arlbergbahnprojekt aus (wegen dt. Zölle).

01.10.1879

W. v. Nördling

Sektionschef W. v. Nördling tritt im Rahmen der Diskussion um mögliche Linienführungen zurück.

18.11.1879

Kaiser Franz Josef I

Kaiser Franz Josef I verspricht einen baldigen Bau der Arlbergbahn.

1880
24.01.1880

Erneuter Gesetzesentwurf

Erneuter Gesetzesentwurf im Reichsrat durch Freiherr von Korb.

10.03.1880

Finanzielle Mittel

Gesetzesvorlage zur Bereitstellung der finanziellen Mittel.

13.03.1880

Gesetzesvorlage

Die Gesetzesvorlage wird angenommen.

07.05.1880

Gesetz tritt in Kraft

Gesetz zum Bau der Arlbergbahn tritt in Kraft.

16.05.1880

Baubeginn

Anordnung des Baubeginns.

14.06.1880

Ostseite des Arlberg-Tunnels

Beginn der Bauarbeiten an der Ostseite des Arlberg-Tunnels.

22.06.1880

Westseite des Arlberg-Tunnels

Beginn der Bauarbeiten an der Westseite des Arlberg-Tunnels.

24.06.1880

Arlberg-Tunnel Ostseite

Beginn des Stollenvortriebs auf der Arlberg-Tunnel Ostseite.

25.06.1880

Arlberg-Tunnel Westseite

Beginn des Stollenvortriebs auf der Arlberg-Tunnel Westseite.

01.11.1880

Maschineller Vortrieb

Beginn des Einsatzes von Tunnelbohrmaschinen im Arlberg-Tunnel (vorher händischer Vortrieb).

23.12.1880

G. Ceconi und Gebr. Lapp

Der Auftrag zum Bau des Arlberg-Tunnels wird an die Unternehmen G. Ceconi und Gebr. Lapp übergeben.

1881
08.05.1881

Linienführung

Die Linienführung wird endgültig festgelegt.

17.07.1881

Talstrecke Innsbruck-Landeck

Talstrecke Innsbruck-Landeck: Die politische Begehung ist abgeschlossen.

10.08.1881

Besuch des Kaisers

Der Kaiser besucht die Baustellen der Arlbergbahn und des Arlberg-Tunnels (besichtigt die Arbeiten 1190 m tief im Berg).

15.11.1881

Innsbruck-Landeck

Beginn des Baus der Strecke Innsbruck-Landeck.

1882
01.01.1882

Zusätzliche Bohrmaschinen

Inbetriebnahme zusätzlicher Bohrmaschinen im Arlberg-Tunnel (Oststeite: Aufstockung 6=>8, Westseite: Aufstockung 2=>4).

01.06.1882

Arbeiterhöchststand

Arbeiterhöchststand auf der Strecke Innsbruck-Landeck mit 4711 Mann.

19.06.1882

Innsbruck-Wilten

Politische Begehung der Strecke Innsbruck-Wilten.

06.08.1882

Landeck-St. Anton und Langen-Bludenz

Beginn des Baus der Strecken Landeck-St. Anton und Langen-Bludenz.

16.11.1882

Johann Poschacher

Oberinspektor Johann Poschacher übernimmt die Leitung des Baus.

1883
01.01.1883

Dampfloks beim Bau des Arlberg-Tunnels

Das Ausbruchsgestein des Arlberg-Tunnels wird ab sofort mit Dampfloks abtransportiert (bis dahin mit Pferden).

07.03.1883

Scheitel des Arlberg-Tunnels

Der Scheitel des Arlberg-Tunnels wird von der Ostseite aus erreicht.

24.05.1883

Julius Lott

Julius Lott stirbt im Alter von 47 Jahren an Miliartuberkulose in Wien.

24.06.1883

Talstrecke Innsbruck-Landeck

Polizeiliche Prüfung der Talstrecke Innsbruck-Landeck.

01.07.1883

Trisanna-Brücke

Beginn des Baus der Trisanna-Brücke.

01.07.1883

Innsbruck-Landeck

Eröffnung des Abschnittes Innsbruck-Landeck.

01.10.1883

Arbeiterhöchststand

Arbeiterhöchststand auf den Strecken Bludenz-Langen und Langen-St. Anton mit 4829 bzw. 4685 Mann.

13.11.1883

Vortrieb im Arlberg-Tunnel

Im Arlberg-Tunnel sind an der Ostseite des Vortriebs erstmals Bohrlöcher der Westseite sichtbar.

19.11.1883

Durchschlag

Durchschlag des Arlberg-Tunnels.

1884
01.01.1884

Reihe 52

10 Loks der Reihe 52 werden von der Istrianerbahn an den Arlberg geholt.

10.02.1884

Lok BIV-501

Die Lokomotivfabrik Wiener Neustadt liefert die Lok BIV-501 für die Arlbergbahn.

01.04.1884

Lok VII-505

Die Lokomotivfabrik Krauss München liefert die VII-505.

05.04.1884

Aufstockung der Gesamtbaukosten

Gesetz zur Aufstockung der Gesamtbaukosten um 5.7 Mio Gulden auf insgesamt 41.3 Mio Gulden.

01.05.1884

Arbeiterhöchststand

Arbeiterhöchststand auf der Strecke Landeck-St. Anton mit 5531 Mann.

14.05.1884

Fertigstellung Arlberg-Tunnel

Beendigung der Bauarbeiten am Arlberg-Tunnel.

20.05.1884

Rietz, Inzing und Hatting

Eröffnung der Haltestellen Rietz, Inzing und Hatting.

01.07.1884

Trisanna-Brücke

Fertigstellung der Trisanna-Brücke.

01.08.1884

Strecke Bludenz-Langen und Imsterberg

Die Strecke Bludenz-Langen wird erstmal durchgehend von einer Lokomotive befahren; Eröffnung der Haltestelle Imsterberg.

08.08.1884

Lok VIII-510

Die WLF liefert die Lok VIII-510.

01.09.1884

Mötz

Eröffnung des Bahnhofs Mötz.

04.09.1884

Probefahrt

Probefahrt, Abnahme der Brückenbauwerke Strecke Landeck-Bludenz.

06.09.1884

Planmäßiger Güterverkehr

Aufnahme des planmäßigen Güterverkehrs auf der Strecke Bludenz-Landeck.

20.09.1884

Kaiser Franz Josef I

Eröffnungsfahrt mit Kaiser Franz Josef I.

21.09.1884

Planmäßiger Betrieb

Aufnahme des planmäßigen Betriebs Bludenz-Landeck.

01.12.1884

Langen a/A

Der Bahnhof Langen erhält eine mechanische Sicherungsanlage (Befehlswerk mit einem Endstellwerk auf St. Antoner Seite).


Literaturverzeichnis:

APA-Meldungen.

Aufzeichnungen des Autors.

Asmus, Carl, Stockklausner, Johann, Ditterich, Albert. Eisenbahn-Journal-Sepzial: Die Arlbergbahn 1 (1995).

Bauer, Manfred [u.a.].
Arlbergbahn 1884-1984. Innsbruck: Bundesbahndirektion Innsbruck, 1984.

Beer, Lothar. Die Geschichte der Bahnen in Vorarlberg. 1. Bd. Hard: Hecht, 1994.

Beer, Lothar. Die Geschichte der Bahnen in Vorarlberg. 2. Bd. Hard: Hecht, 1995.

Bischoff, Friedrich. Denkschrift der k. k. General-Direktion der österr. Staatsbahnen über den Fortschritt der Projektirungs- und Bauarbeiten der Arlberg-Bahn: Schluss. 3. Bd. Wien: kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, 1890.

Dultinger, Josef. Die Arlbergbahn: Europas schwierigste Gebirgsbahn im Wandel der Zeit. Rum: Erhard, 1981.

Fritz, Willi. „Über den Bau des Spullerseekraftwerkes in Wald am Arlberg und die Elektrifizierung der Arlbergbahn“. Bludenzer Geschichtsblätter 30 (1996): 19-27.

k. k. Staatsbahndirection Innsbruck, Hg. Die Arlbergbahn: Denkschrift aus Anlass des zehnjährigen Betriebes 1884-1894. Innsbruck: k. k. Staatsbahndirection Innsbruck, 1896.

Lott, Julius. Denkschrift der k. k. Direktion für Staats-Eisenbahnbauten über den Fortschritt der Projektirungs- und Bauarbeiten der Arlberg-Bahn im Jahre 1881. 2. Bd. Wien: kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, 1882.

Rampp, Brian, Bäzold, Dieter, Lüdecke, Frank. Die Baureihe E 94. Das deutsche Krokodil. Freiburg: Eisenbahnkurier, 1990.

Studer, Bernhard. „Im Spiegel der Zeiten“. Eisenbahn-Kurier-Special: Die Arlbergbahn gestern und heute 26 (Okt./Nov./Dez. 1992).

Tiefenthaler, Helmut. Innsbrucker geographische Studien. Bd. 1: Natur und Verkehr auf der Arlberg-Westseite. Hg. F. Fliri und A. Leidlmair. Innsbruck: Geographisches Institut der Universität Innsbruck, 1973.

Wegenstein, Peter. Bahn im Bild. Bd. 97: Von Innsbruck nach Bludenz. Wien: Pospischil, 1997.

Wegenstein, Peter. Bahn im Bild. Bd. 207: Die Reihen 1010 und 1110. Wien: Pospischil, 2001.


(Autor: Rödel Benedikt)